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1. Das Mittelalter - S. 32

1893 - Leipzig : Dürr
— 32 — welche aus den Städten weichen mußten. Narses wartete klug, bis das ungewohnte Klima und unmäßiges Genießen in den üppigen Gegenden Krankheiten erzeugten und die regellose Masse anfing zusammenzuschmelzen. Dann griff er sie an, wieder bei Capua, wo sie ihr Lager ausgeschlagen hatten (554). Die höhere Kriegskunst des schlauen Römers siegte, von dem Germanenheere sollen nur wenige entkommen sein. So gingen die Ostgoten unter, denen eine große Zukunft bestimmt zu sein schien. In mehreren Dörfern am Südabhange der Alpen will man noch die Nachkommen dieses so begabten und doch so unglücklichen Volkes entdeckt haben. Italien wurde nun eine oströmische Provinz, freilich nur auf kurze Zeit. Der den Oströmern schließlich verbleibende Teil hieß später das Exarchat von Ravenna, weil der Statthalter (Exarch) in Ravenna residierte. Von den friedlichen Werken des „großen" Justinian ist besonders die Sammlung römischer Gesetze zu erwähnen, welche unter dem Namen corpus juris bekannt ist. Um eine feste Norm für die gerichtliche Praxis zu gewinnen, ließ er durch den Rechtsgelehrten Tribonins die wichtigsten Gesetze seit Hadrians Zeit, sowie die Rechtssätze und Erläuterungen der älteren Juristen zusammenstellen. Das große Werk besteht aus mehreren Teilen, von denen der Codex Justianens, welcher die früheren kaiserlichen Erlasse enthält, die Pandekten oder Erläuterungen der alten Juristen und die Institutionen, eine systematische Übersicht und Einleitung in das Rechtsstudium, die wichtigsten sind. Obgleich das corpus juris hauptsächlich den Zweck hatte, eine burchaus bespotische Regierung zu stützen, so ist es boch die Grnnblage für das Rechtsstubium geworben und hat nicht nur im oströmischen Reiche, sondern auch in Deutschland die alten einheimischen Volksrechte verdrängt. Mit einer wahren Leidenschaft gab sich Justinian feiner Neigung hin, allerlei Bauten zu unternehmen. So wurde unter ihm die abgebrannte Sophienkirche in Konftantinopel auf das prächtigste wiederhergestellt. Die Kosten zu diesen Bauten konnten nur durch die drückendsten (Steuern gedeckt werden. Das Volk seufzte unter dem Drucke und wurde außerdem von habgierigen Beamten so ausgeplündert, daß eine allgemeine Verarmung eintrat. Ein Glück war es, daß ein neuer, lohnender Industriezweig die Lust zu erwerben wieder erweckte. Um das Jahr 552 brachten persische Mönche die Seidenraupe nach Griechenland, indem sie ans China Eier dieses nützlichen Tieres in ihren hohlen Stöcken entführten. Justinian starb im Jahre 565.

2. Unser Vogtland - S. 64

1899 - Leipzig : Dürr
— 64 — Sohn Jürge auch eine recht reiche Frau gehabt. Drum war's seiu größter Ärger, daß sich Jürge die Treukners Veronika zur Braut erkoren hatte und auch heiratete. Und obwohl die jungen Leute sehr gut zusammen paßten und sehr glücklich miteinander waren —- Gott hatte ihnen auch ein Töchterlein geschenkt — der alte Klausberger brachte es so weit, daß Jürge die Veronika verließ und sich mit der Tochter des Kaufmann Fleischer in Pausa verheiratete. Von Glück und Friedeu war in dieser Ehe nun freilich keine Spur Zu entdecken. Alle Tage gab's Zank und Streit. Jürge ergab sich vor Ärger über seine Frau dem Trünke, und noch ehe vier Jahre ver- gangen waren, trug man ihn, den am Säuferwahnsinn Verstorbenen, hinaus zur letzten Ruhe. Niemand ging mit zu Grabe. Niemand beklagte ihn. Hier, sagte man, hat der Himmel seine Vergeltung für eine böse That geübt. Er hat's an Trenkners verdient. Viele Jahre, Wohl mehr als dreißig, waren seit diesem Begräbnisse vergangen. Der alte Klansberger war während dieser Zeit auch eines uu- natürlichen Todes gestorben. Da mußte wegen eines notwendigen An- banes an die Kirche ein Teil der Gräber beseitigt werden. Unter diesen be- fand sich auch dasjenige des Jürge Klausberger. Als man es öffnete, sand man ein ganz wohlerhaltenes Gerippe. Es hing zu aller Verwuuderuug in den Gelenkbändern so fest zusammen, als wären die Knochen durch starken Draht verbunden, während in allen anderen aufgebrochenen Gräbern die Gerippe zerfallen waren. Das ganze Dorf lief ob dieser Merkwürdigkeit zusammeu, und die alten Leute sagten: „Der Treubruch läßt deu Jürgeu Klausberger nicht Staub und Asche werden." Auch beim Wegschaffen ins Beinhaus blieb das Gerippe gauz, obwohl die Baueru uicht gerade zart damit umgingen. Es war nach der Meinuug der Leute gewiß, daß auf diesen Überresten des Jürge der Baun einer unsichtbaren Macht lag, der sie fest zusammenhielt. Wie sehr auch oft der Sturm durch das Gitter des Beiuhauses eindrang und unter seinem gewaltigen Brunsen die schlotternden Knochen des Klappermanns geschüttelt wurden, sie blieben fest zusammen- gcsügt. Von nah und fern kamen die Leute uach Thierbach, um den Klapper- mann zu seheu. An zwanzig Jahre lang hing das Gerippe an einem Nagel im Bein- Hanse zu Thierbach, und wie alles in der Welt der Gleichgiltigkeit der Menschen verfällt, so war das auch mit ihm der Fall. Nur uoch selteu gedachte jemand sein. In Thierbach selbst war im Verlause der Zeit so mauches auders geworden. Die Wunden des 30jährigen Krieges waren allmählich vernarbt. Ein neues Geschlecht war herangewachsen, und auch einige neue Ansiedler- bewohnten das Dorf. Zu diesen gehörte der Kantor Altmaun, den die ganze Dorsbewohnerschaft wegen seines freundlichen Wesens lieb gewann. Zu seiner Familie gehörten außer ihm noch drei Personen, seine Frau, seine Tochter Susanne, ein juuges, schmuckes Mädchen von etwa 18 Jahren und eine hochbejahrte Greisin, die Großmutter der Frau Kautoriu. Die 80jährige Großmutter war trotz ihres Alters immer noch recht auf deu Beinen und schaffte in Haus und Wirtschaft, was ihre Kräfte nur immer vermochten. Deshalb war sie allen lieb, besonders aber der Susanne wie ans Herz gewachsen. Das juuge, lebhafte Mädchen würde nicht einen Bissen genossen haben, wenn nicht ihr herzliebes Urgroßmütterchen davon bekommen hätte. Aber auch die greise Frau hatte das hübsche Großeukelcheu vou Herzen lieb,

3. Unser Vogtland - S. 66

1899 - Leipzig : Dürr
— 66 — bis die Stunde schlug, in welcher du zu der kommen mußtest, die du ver- stoßen hattest. Um Gotteswillen darf ich nicht hart gegen dich sein — ich verzeihe dir, möge dir Gott ein Erbarmer sein!" Da klappten die Knochenfinger auseinander, und im Nu fiel das Ge- rippe zusammen in einen Haufen losen Gebeins. Ein Schrei des Ent- setzens entfuhr aller Lippeu. Die Greisin aber sprach nach einer langen Pause mit feierlicher Stimme: „Jetzt weiß ich, warum Gott mir so lange das Leben geschenkt hat. Du bedurftest der Versöhnung mit mir . . ." Von ihren Angehörigen erlangte die Greisin nach langem Bitten das Zugeständnis, daß das zerfallene Gerippe des Klappermanns später mit in ihr eigen Grab gebettet werde. 26. Wie Schöneck entstanden sein soll. I. Wer hätte noch nicht von einem Berge seines Heimatortes ans im Abendsonnenscheine Schöneck liegen sehen, das kleine, freundliche Städtchen hoch oben am Bergabhange? *) Wie weit kann man vom Friedrich-Auguft-Stein, dem Felsen neben der Kirche, oder vom Bahnhofe aus im Lande umher schauen! Bis nach Landwüst und zum Kapellenberg, bis zum Fichtelgebirge in Bayeru und zum Frankenwalde in Thüringen reicht dein Blick. Wie eine große, breite Mulde liegt der größte Teil des Vogtlandes hier vor uns. Tief geht es hinunter bis zum Thale der Elster, wo man die Kirchtürme von Ölsuitz erblickt, und hoch wieder hinauf bis zum Stelzeubanme. Fürwahr, die Leute hatteu Recht, die den Ort die „schöne Ecke" nannten! Herrlich ist es an warmen Tagen in dem großen „Schönecker Walde". Sorglos kann man sich jetzt darin ergehen. Aber früher war das ganz anders. Noch vor 150 Jahren hausten in diesen finstern Wäldern Wölfe und Bären. Wollten die Leute aus den umliegenden Dörfern nach Schöneck gehen, so versahen sie sich mit einem großen Stück Brot oder mit sonstigen Nahrungsmitteln und gaben davon dem „Freund Petz" ab, um so mit ihm auf gutem Fuße zu bleiben. Viele Bären wurden im Bärensang bei Kotten- Haide lebendig gefangen und an den Kurfürsten abgeliefert; andere wurden in die jetzt noch sichtbaren Bärenlöcher gelockt und dort getötet. Im 17. und 18. Jahrhundert kamen Leute vom ganzen Vogtlcmde, z. B. von Chriesch- Witz, Pirk, Schwand, ja sogar von Schönheide, Eibenstock, Stollberg bei Chemnitz, hierher auf die Jagd, um sich „Wolfspelze" und „Bärenschinken" zu holen. Gar mancher kühne Jäger hat aber bei der strengen Kälte und dem Schneetreiben im Winter da oben fein Leben eingebüßt, und sein Leich- nani wurde oft erst im Frühjahr bei eintretendem Tauwetter unter dem Schnee hervorgezogen. Ja, Schöneck kann auch manchmal ein rechtes „Schnee eck" sein! Die dichten, finstern Wälder mit ihren tiefen Thälern waren in Kriegs- zeiten oft sichere Verstecke für die Bewohner des oberen Vogtlandes. Das *) Schöneck ist die höchste Stadt des Vogtlandes; der Bahnhof liegt 768 ra über dem Spiegel der Ostsee. Nicht weit von Schöneck liegt das höchste Bauerngut in Sachsen, Hohenreuth.

4. Unser Vogtland - S. 112

1899 - Leipzig : Dürr
— 112 — die „Wacht am Rhein". Eine zweite Ansprache schloß die unvergeßliche Feier, aber noch lange erhellte des Flammenstoßes Geleucht draußen ans den umliegenden Höhen die Nacht. 25. Von den älteren Hzan- und Knnstdenkmätern des Vogttandes *). 1. Unsere Heimat ist nicht reich an älteren Bau- und Kunstdenk- malern; denn das Vogtland war in früheren Zeiten ein armes Land. Die Bewohner seiner Städte sind nie zu solchem Reichtum gelangt, wie etwa die Bürger Leipzigs, Nürnbergs oder Angsbnrgs Darum finden wir ans vergangenen Tageu auch unr vereinzelt Wohnhäuser, die man ihrer Schön- heit wegen bewundern könnte. Das Vogtland hat aber anch keine glänzenden Fürstensitze aufzuweisen. Die Vögte, die das Land regierten, waren wenig kunstliebend, und nicht selten fehlte es ihnen auch au Geld. Hatte man aber doch in Friedenszeiten etwas geschassen, so wnrde das Geschaffene durch schlimme Kriege und große Brände gar oft wieder vernichtet. Trotzdem ist doch noch nianches vorhanden, was man seines Alters und seiner Kunst wegen mit Ehrfurcht betrachten muß. 2. Zu den ältesten Denkmälern gehören die St ein kreuze, deren man gegen vierzig zählt. An einigen von ihnen sieht man noch einge- hanene Figuren, wie eine Axt, eine Armbrust, eine Lauze, ein Schwert, einen Bischofstab. Die ältesten Kreuze stammen wohl ans dem 12. Jahr- hunderte und mögen die Grenze angedeutet haben, bis zu welcher das Gebiet der Kirche zu Plauen ging. Andere Krenze erinnern an begangene Mord- thaten und mußten von dem Übelthäter nach dem Urteile des Gerichtes zur Sühne gesetzt werden. Noch andere erinnern vielleicht an Kriegszeiten. 3. Als Baudenkmäler ans längst vergangenen Tagen stellen sich uns dar Burg eu und Schlösser. Einige derselben stehen nur noch als Ruinen vor uns, wie die mächtige Lobdabnrg zu Elsterberg und die zu Liebau; andere aber fiud uoch erhalten oder sind aus deu Trümmern der alten wieder- erstanden. Mehrere dieser Schlösser sind dadurch merkwürdig, daß sie aus sogenannten Wasserburgen entstanden siud und zum Teil die Wasser- befestig'.lugeu uoch zeigen, wie Geilsdorf, Reuth, Rödersdorf. In manchen Schlössern finden sich einzelne sehenswerte Teile und Kunstgegenstände: schöne Säle, alte Gemälde, kunstvoll gearbeitete Thüren, Öfen, Kamine n. n. Die beiden bedeutendsten Burgen des Vogtlandes siud Vogtsberg und Mylau, die mit ihren Türmen und Mauern gar trotzig in die Landschaft Hinausschanen. In dem Schlosse zu Vogtsberg ist jetzt eine Gesängen- anstatt untergebracht. Das alte Kaiserschloß zu Mylau ist vou Heimat- liebenden Bürgeru Mylaus wieder in Stand gesetzt worden. 4. Schöne Bauten hat bürgerlicher Gemeinsinn geschaffen in den R a t h ä n s e r n zu Plauen und Ölsnitz. Das Rathans zu Ölsnitz, das seines- gleichen nur am Leipziger gehabt haben soll, fiel leider dem dreißig- - *) Der Aufsatz vermeidet absichtlich viele Namen. Er will nur Anregung und Fingerzeige geben, die Bau- und Kunstdenkmäler im Heimatsorte und seiner Umgebung aufzusuchen und zu betrachten.

5. Unser Vogtland - S. 140

1899 - Leipzig : Dürr
— 140 — Doch als es ansgekluugeu, die Trompete setzt er ab; das Herz ist ihm zersprungen, vom Roß stürzt er herab. der Feldmarschall sprach leise: „Das heißt ein selig End'!" Um ihn herum im Kreise hielt's ganze Regiment; 7. Die letzten Zehn vom vierten Regiment. In Warschau schwuren Tausend ans den Knieen: Kein Schuß im heil'geu Kampfe sei gethau! Tambour, schlag' an! Zum Blachseld laß uns ziehen! Wir greifen nur mit Bajonetten an! Und ewig keuut das Vaterland und nennt mit stillem Schmerz sein viertes Regiment! Und als wir dort bei Praga blutig rangen, kein Kamerad hat einen Schuß gethau, und als wir dort den argen Todfeind zwangen, mit Bajonetten ging es drauf und dran! Fragt Praga, das die treuen Polen kennt! Wir waren dort das vierte Regiment! Drang auch der Feind mit tausend Feuerschlündeu bei Ostrolenka grimmig auf uns an; doch wußten wir sein tückisch Herz zu finden, mit Bajonetten brachen wir die Bahn! Fragt Ostrolenka, das uns blutend nennt! Wir waren dort das vierte Regiment! Und ob viel wackre Männerherzen brachen, doch griffen wir mit Bajonetten an, und ob wir auch dem Schicksal unterlagen, doch hatte keiner einen Schuß gethau! Wo blutigrot zum Meer die Weichsel rennt, dort blutete das vierte Regiment! O weh! Das heil'ge Vaterland verloren! Ach, fraget nicht: wer uns dies Leid gethau? Weh allen, die in Polenland geboren! Die Wunden fangen frisch zu bluten an; — doch fragt ihr: wo die tiefste Wunde brennt? Ach, Polen kennt sein viertes Regiment! Ade, ihr Brüder, die zu Tod getroffen an unserer Seite dort wir stürzen sahn! Wir leben noch, die Wunden stehen offen, und um die Heimat ewig ist's gethan; Herr Gott im Himmel, schenk' ein gnädig End' uns letzten noch vom vierten Regiment! —

6. Unser Vogtland - S. 120

1899 - Leipzig : Dürr
— 120 — 27. Die jetzigen Wewotjner des Wogttandes. 1. Wer die echten Vogtländer kennen lernen will, der muß hinaus in die vogtläudischeu Dörfer gehen; denn die Städte > welche alle Industrie treiben und sich in den letzten Jahrzehnten stark vergrößert haben, können jetzt deutsche Brüder aus allen Himmelsgegenden aufweisen. Die Vogtlän- dische Landbevölkerung jedoch zeigt noch in vielen Seiten ihres Lebens die alte, hergebrachte Art. Alle, die das Vogtlaud durchwandert haben, be- stätigen es, daß sie dort einen kräftigen, genügsamen und fleißigen Volks- stamm mit • biederem, offenen und treuherzigen Wesen kennen gelernt haben. Ter Vogtländer hängt an seiner Heimat mit großer Liebe, ja er läßt sich oft dadurch so weit fortreißen, daß er die Vorzüge anderer Gegenden übersieht. Obwohl das Vogtland nun schon seit ungefähr 4 Jahrhunderten zu Sachsen gehört, nennt er sich immer noch mit einem gewissen Stolze einen Vogtländer. „Wir Vogtländer", oder „bei uns im Vogtland", solche Redensarten hört man häufig und überall. Die Liebe zum Alten, der Hang zum Hergebrachten zeigt sich in mancherlei Sitten und Gebräuchen, die man noch heute im Volke findet. Zu Martini (10. November) werden noch „Martinshörnchen" gebacken. Am Andreasabende (29. November) kommt der Knecht Ruprecht mit der Rute und einem Sack voll Nüssen. Bei Hochzeiteu wird uoch gepoltert. Manche wollen am Andreasabende und am Sylvester durch Bleigießen oder, indem sie einen Pantoffel hinter sich werfen, oder aus den Träumen in den 12 Unternächten n. dergl. die Zukunft erfahren. Zn Ostern holt man aus Bächen und Flüssen früh vor Sonnenaufgang Wasser, dem man besondere Heilkraft zuschreibt. Der Kirchsteig muß über das Wasser führen. Ganz zufällige und von dem gewöhnlichen Menschen gänzlich unbeachtete Dinge werden oft abergläubisch gedeutet. Wem z. B. eine Spinne am Morgen erscheint, dem bringt sie Kummer und Sorgen; am Abend dagegen ver- kündet sie Glück und Freude. Dieselbe Vorbedeutung hat das Niesen. Wer auf seinem Wege Schafe zur Rechten erblickt, fürchtet Unglück; znr Linken aber lassen sie Gutes oder Angenehmes erwarten. Schafe zur Rechten, giebt's 'was zu fechten; Schafe zur Linken, wird Freude uns winken. Wenn sich die Katze putzt, dann ist Besuch zu erwarten. Wem eine Katze über den Weg läuft, dem steht au dem Tage noch ein Unglück bevor. Ge- fuudenes Eisen bringt Glück. In dem Hanse, auf das sich eine Krähe setzt, stirbt bald jemand. Manche glauben auch noch, daß man Krankheiten „ver- sprechen" oder „verthuu" könne. All dieser Aberglaube ist uoch eiu Rest von dem Heidentums unserer Vorfahren, den das einfache Landvolk bis aus unsere Tage bewahrt hat. Eine uralte deutsche Sitte sind auch die Walpurgisseuer, die man noch heute auf vogtländischen Höhen erglühen sieht, und die zur Austreibung der Hexen angezündet wurden. Freilich sind viele von diesen abergläubischen Gebräuchen anch anderwärts zu finden. 2. Eine weitere Eigentümlichkeit des Vogtländers ist seine Sprache. Tie Vogtländische Mundart klingt hart und rauh, und erst bei näherer Be- trachtung zeigen sich ihre Schönheiten, ihre reiche Gliederung, ihr Wohlklang.

7. Unser Vogtland - S. 10

1899 - Leipzig : Dürr
seitdem der Name „Vogtland" allein haften. Es bildete bis 1835 einen besonderen Kreis, den „Vogtländischen Kreis" mit der Hauptstadt Plauen, welche heute noch den Namen „Kreisstadt" führt. Im Jahre 1835 wurde Sachsen in 4 größere Verwaltungsbezirke oder Kreise eingeteilt. Seitdem gehört das Vogtland zur Kreishauptmauuschast Zwickau und umfaßt die Amtshauptmannschaften Plauen, Auerbach und Ölsnitz. Es ist 1440 Quadrat- kilometer oder fast 26 Quadratmeilen groß und zählt in den 15 Städten Plaueu, Mühltroff, Pausa, Elsterberg, Netzschkau, Mylau, Reichenbach, Lengenfeld, Treuen, Auerbach, Falkenstein, Schöneck, Markneukirchen, Adorf und ajlsuitz und in 350 Dörfern zusammen über 300 000 Eiuwohner. 2. Wollen wir einmal um unser Vogtland herumwandern, so müssen wir einen Weg von 36 Meilen oder 270 km zurücklegen. Wenn wir auch täglich etwa 8 Stunden lang tapfer draus los marschieren, so brauchen wir doch sicher 12 bis 14 Tage zu einer solchen Wanderung' denn der Weg geht nicht glatt und eben fort, sondern führt bald bergab, bald bergauf. Wir beginnen unsere Reise im Osten in der Nähe der Stadt Werdan und wandern von da aus durch unser liebes Sachsenland nach Süden an unseren erzgebirgischen Nachbarn in den Städten Kirchberg, Schneeberg und Eiben- stock vorüber bis an die böhmische Grenze. Wir wenden uns nnn nach Westen und überschauen von den Höhen nach links weithin unser reich- gesegnetes Nachbarland Böhmen, nach rechts den größten Teil unseres Vogt- laudes. Im Südwesten grüßen uns aus der Ferne die Berge und Thäler des bayrischen Fichtelgebirges; im Westen und Norden berühren wir die beiden Fürstentümer Reuß Älterer und Jüngerer Linie. 3. Zwei Gebirge durchziehen im Süden und Osten das Vogtland: das Elstergebirge und ein Teil des Erzgebirges. Das Elstergebirge zieht sich zu beiden Seiten der Elster hin. Sein höchster Berg ist der Kapellenberg. Er liegt in der weit nach Böhmen hineinragenden Süd- spitze des Vogtlandes, hart an der böhmischen Grenze bei dem Dorfe Schön- berg und erreicht mit seiner Spitze eine Höhe von 757 in über dem Spiegel der Ostsee. Das Erzgebirge reicht nur mit seinen westlichen Ausläufern in das Vogtland herein; es beginnt bei Schöneck und läuft von da an der böhmischen Grenze nach Osten. Der höchste Berg im Vogtlande, der 965 m hohe Rci Hintelsberg bei Klingenthal, gehört auch noch zum Erzgebirge. Das übrige Vogtland ist eine wellenförmige Hochebene, die sich allmählich nach Norden zu abdacht. Es bildet eine mäßige Einfenkung zwischen dem Erzgebirge im Osten, dem Fichtelgebirge und dem Thüringer Walde im Westen. 4. Das Klima des Vogtlandes ist merklich rauher als das des Nieder- landes. Trotzdem ist es fruchtbar, sodaß im Vogtlande mehr Getreidebau getrieben wird als im Erzgebirge. Im oberen Vogtlande giebt es freilich sehr rauhe und unwirtbare Gegenden. Dort kommt es nicht selten vor, daß der Hafer auf dem Halme und die Kartoffel in der Erde erfrieren. Obst gedeiht aber dort fast gar nicht. Dank den Fortschritten der Land- Wirtschaft werden jedoch jetzt die härteren Getreidearten Korn, Gerste und Hafer überall augebaut. In den milderen Gegenden geben aber felbst Weizen und Ölfrüchte lohnende Ernten. Auch Obst- und Gartenfrüchte gedeihen in geschützten Lagen sehr gut. Sie könnten und sollten aber noch mehr gepflegt werden, als es bisher geschehen ist.

8. Unser Vogtland - S. 34

1899 - Leipzig : Dürr
— 34 — zahlt worden. In Reichenbach wird vielfach mich der Handwebstuhl noch gebraucht, ^vor allen Dingen zur Herstellung der bekannten „Reichenbacher Röcke". Schon von weitem hört man aus den Häusern heraus das Weber- schifflem klappern. Die Kinder helfen den Eltern bei ihrer Arbeit, indem sie Garn spulen. Wollten wir noch Ausflüge in Reichenbachs nächste Umgebung machen, so würden wir vielleicht die „schöne Aussicht" auf der Hutleithe, das hübsch gelegene Schießhaus und die Stadt Mylau besuchen. Vou Reichenbach führen gutgebaute Landstraßen nach Greiz, Lengen- feld, Netzschkau, Plauen und Zwickau. Die Chaussee, welche die letzteren zwei Städte verbindet, ist eine alte Heerstraße. Sie könnte viel erzählen von Kriegszügen und Blutvergießen; sie könnte davon berichten, wie zu den Weihnachtsfeiertagen des Jahres 1430 die Hussiten nach Reicheubach zogen, die Stadt plünderten und 300 Einwohner erschlugen. Das mag ein schreck- liches Weihnachten gewesen sein! Im dreißigjährigen Kriege war es nicht besser. Die Scharen des General Holk plünderten 1632 die Stadt und brannten die Wohnungen iuuerhalb der Ringmauern nieder, mit ihneu auch die obere Kirche, die Schule und das Rathaus. Die Einwohner hatten sich iu die damals uoch dichten Wälder geflüchtet. Wie schrecklich in jenen Kriegen die Soldaten hausten, kannst du daraus ersehen, daß der Nachbar- ort „Ruppelte" gäuzlich vou ihnen zerstört worden ist. Wo einst dies Dorf stand ■— zwischen Kleinfriesen und dem Reichenbacher Schlachtviehhof - da ist kein Stein mehr auf dem anderen; da streute mein Bater Samen in die Furchen, während ich am Feldrande saß und meine Gedanken dann oftmals in jene vergangene Zeiten schweifen ließ. Auch durch die großen Brände in den Jahren 1720 und 1833 hatte Reichenbach viel zu leiden. Doch auch davon erholte sich die Stadt wieder und nahm einen großen Aufschwung, so daß sie jetzt fast 23 000 Einwohner hat und daher die zweitgrößte Stadt des Vogtlandes und die neunte Sachsens ist. 13. Ilnsere viigttändischen Väder. Alljährlich, wenn der Frühling seinen Einzug hält und in Garten, Wiese, Feld und Wald neues Leben weckt, dann zieht neue Lebenslust auch in die Brust der Menschen ein. Selbst in die Herzen der armen Kranken kehrt mit der hellen Frühlingssonne die Hoffnung zurück und erfüllt sie mit neuem Lebensmute. Nun ist ja die langersehnte Zeit gekommen, daß sie nach dem Rate des Arztes ein Bad besuchen können, damit sich dort ihr geschwächter Körper wieder erhole. Das Vogtland hat vier Bäder; sie sind nicht Vergnügungsbäder, wohl aber Heilbäder der vorzüglichsten Art. 1. In dem nordwestlichen Teile unserer engeren Heimat finden wir zu- nächst die beiden Bäder Pausa und Linda-Pansa. Beide sind kanm eine halbe Stunde von einander entfernt. Sie haben zwar keine so schöne Umgebung wie viele andere Bäder; doch wer sich einen gesunden Sinn für die Natur bewahrt hat, findet auch hier, was ihm ge-

9. Unser Vogtland - S. 52

1899 - Leipzig : Dürr
über Hof, Plauen, Reichenbach und Werdan nach der alten Meßstadt Leipzig, die andere über Ölsnitz, Falkenstein, Auerbach nach Zwickau, Chemnitz, Dresden. Das brachte unserem Heimatlande großen Nutzen; denn wenn Handel und Gewerbe blühten, wurden seine Straßen nie leer. Da kamen die Fuhrleute mit deu hochbepackten, knarrenden „Planwagen" die Heer- straße dccher. Große Hunde liefen neben dem Wagen her und trieben kläffend die Pferde an. Besonders waren es Kaufleute ans dem reichen Nürnberg und Augsburg, die die Straßen Belebten. Nürnberger Kaufleute haben sogar die große Elsterbrücke und ein Hospital für Kranke in Plauen erbaut. Zur Zeit der Raubritter wnrde es auch auf den vogtländischen Straßen unsicher. Denn auch da gab es Ritter, die ans die Kanf..mnns° wagen lauerten. Sahen sie von ihren Burgen in der Ferne einen Fuhrmanns- wagen kommen, so saßen sie mit ihren Knechten zu Pferde. Aus einem Hinterhalte brachen sie ans die sorglos einherziehenden Kaufleute los und nahmen ihnen alle Habe ab. Die Überfallenen mußteu froh sein, wenn sie nach Herbeischasfnng eines hohen Lösegeldes mit dem Leben und mit gesunden Gliedern davon kamen. Endlich traten die deutschen Kaiser dem schänd- lichen Treiben der Raubritter entgegen. Ihre Ranbnester wurden belagert und zerstört, die Herren Ritter gefangen und wohl gar am ersten besten Baume aufgehängt. Die Straßen brachten leider anch manches Unglück ins Land. Zu alleu Zeiten haben verheerende Kriegszüge ihren Weg durch das Vogtland genommen. Die Geschichte des Vogtlaudes weiß davon gar viel zu erzählen, namentlich von den Schrecken des Hnssiten- und des dreißigjährigen Krieges. 3. Heutzutage hat man nun das bequeme Durchgangsland benutzt, um die Werke des Friedens, Industrie und Handel, zu fördern, und deu Über- flnß des Südens gegen die Erzeugnisse des Nordens auszutauscheu. Zwei der wichtigsten Eisenbahnlinien Sachsens, ja ganz Deutschlands, nehmen die Richtung durchs Vogtland: die Sächsisch-Bayrische Bahn und die Linie Reichenbach-Plauen-Eger. Daneben durchziehen noch viele andere kleinere Bahnlinien das Land, die das Vogtland seiner regen Industrie verdankt; keine der 15 Städte des Vogtlands ist ohne Eisenbahnverbindung. Alle diese Linien würden aneinander gereiht eine Länge von 300 Kilometern ergeben. Die älteste, längste und zugleich wichtigste der vogtläudischeu Bahnen ist die Sächsisch-Bayrische. Sie ist eine der bedeutendsten Bahnen Deutsch- lands; denn sie verbindet den Norden mit dem Süden. Ihre Verlängerungen aber übersteigen und durchbrechen die Alpen und finden ihr letztes Ziel erst in Italien. Wohl alle gekrönten Häupter Deutschlands und viele Fürsten des Auslandes sind schon auf dieser Bahn durchs Vogtland gereist. Diese Bahn ist die erste, die der sächsische Staat auf seine Rechnung baute und zwar in deu Jahren 1846 bis 1851. Ziemlich die Hälfte der ganzen Bahnlänge — 80 Kilometer — gehört dem Vogtlande an. Als die Bahn gebaut werden sollte, da schüttelten manche bedenklich ihren Kopf. Die Leute, die den Gedanken „herausgesteckt" hatten, nannte man „Wagehälse"; die aber, die auf den Bärenstein in Plauen einen Bahn- Hof bauen wollten, hielt man reif für das Tollhaus; glaubte man doch nicht anders, als daß der Zug rückwärts rutschen würde, wenn man aus der Ebene in das Gebirge hinauffahren wollte. Als man nun gar von der

10. Unser Vogtland - S. 69

1899 - Leipzig : Dürr
— 69 — losließ und betäubt zur Seite rollte. Dann half er Heinrich auf, erbat sich dessen Jagdmesser und versetzte damit dem Tiere den Todesstoß. Heiter und siegesbewußt wandte er sich dann an seinen Landesherrn und rief: „Herr Vogt, der Bär ist tot; ihr seid erlöst!" Heinrich drückte seinem Retter die Hand und sprach: „Wackerer Bursche, dir danke ich mein Leben. Sage, womit ich dir lohnen kann. Was du wünschest, sollst dn bekommen, wenn es in meinem Vermögen steht." Der Köhler schwieg. Nach mehrmaligem Zureden Heinrichs faßte er sich endlich ein Herz und sagte schüchtern: „Für mich Hab' ich schon genug; wenn ich aber nnr ein Plätzchen zu einem kleinen Häusel hätt'! Ich habe ein Schätze!, das darf ich aber nicht eher heiraten, mein Vater will's so haben, bis wir ein Häusel haben, wo wir hineinziehen können." Der Vogt lachte und sprach: „Wenn dir weiter nichts fehlt, das sollst du bald haben. Geh' zu deiner Braut, nimm sie mit und schaut euch in meinen, Lande nach einem passenden Fleckchen um. Habt ihr es gefunden, so baut euch dort an." Dann zog Heinrich seinen Ring vom Finger und nahm den goldnen Griff seines Schwerts, reichte dem Köhler beides und fuhr fort: „Nimm Waffe und Ring; wer diese Zeichen sieht, wird meinen Willen ehren. Hast du den rechten Ort gefunden, so brich Steine auf meinem Boden, wo du Lnst hast; schlage Bäume in meinem Walde, wo es dir gefällt, und sollte es dir jemand wehreu wollen, so zeige nur Schwert und Ring!" Der Köhler schüttelte vor Freude dem Vogte die Hand, dankte vielmals und rief: „O Herr Vogt, ihr seid gut; Gott im Himmel lohn's euch euer Lebtag!" Dann kamen die anderen Jäger herangesprengt und staunten nicht wenig, als sie sahen, was geschehen war. Der Landvogt bestieg ein andres Pferd, und nach wenigen Minuteu war der ganze Jagdtroß im Walde ver- schwnnden. Der Köhler blieb noch, bis er die Kohlen seinem Vater als gut und klingend übergeben konnte, dann eilte er zur Braut und erzählte ihr, was geschehen war. Bald waren beide auf der Wanderung, um sich ein schönes Plätzchen für ihr Hans auszusuchen. Nach langem Suchen, und nachdem manches Fleckchen betrachtet und doch nicht angenommen worden war, kamen beide endlich auf einer Höhe an, wo mitten im Walde große Wiesen lagen. Von hier aus hatte man eine herrliche Aussicht. Hier gefiel es der Braut und sie rief: „Das ist ein fchöu's Eckel; wie weit kann man da sehen; hier wollen wir bauen!" Der Köhler willigte ein. Nach wenig Monaten stand das Haus auf dem „schönen Eckel" fertig, und die Hochzeit wurde gefeiert.
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